„Sag mal, was machst du eigentlich so, außer Ernährungspläne zu schreiben? Das machst du doch, wenn du Menschen helfen möchtest, sich in ihrem Körper wohl zufühlen?!!“
Es wird Zeit, mit dieser Frage und Vorstellungen über meine Arbeit aufzuräumen!
Bei meiner Arbeit als Expertin für emotionales Essverhalten geht es um vieles. Aber am allerwenigsten um das Essen und vor allem nicht um die Erstellung von Ernährungsplänen.
Was tue ich denn dann?
Beobachten und gezielt Fragen stellen. Zur achtsamen und liebevollen Betrachtung des jeweiligen Essverhaltens anregen. Nicht jeder, der zu viel oder zu wenig isst, tut dies aus emotionalen Gründen. Aber viele Menschen. Und das ist okay. Oft merken wir es gar nicht. Weil es zur Gewohnheit geworden ist.
Es ist Gewohnheit, meine Leere mit Essen zu füllen.
Es ist Gewohnheit, mein Bedürfnis nach Kontrolle über die Kontrolle meines Essverhaltens zu befriedigen.
Es ist Gewohnheit, mich nach einem erfolgreichen oder stressigen Tag, mit Essen zu belohnen. Mich mit Nichtessen zu bestrafen…
Es gibt so viele unzählige individuelle Beispiele. Weil ich es nicht anders kenne. Weil ich vllt. von Klein auf gelernt habe, dass Essen helfen kann. Und das selbst gar nicht wahrnehme. Ich nehme das Resultat auf der Waage wahr und weiß ggf. auch, dass ich zu wenig oder zu viel esse. Ich weiß aber nicht, wo die Ursache liegt. Dass es ganz oft etwas damit zu tun hat, dass ich durch Prägungen Verletzungen in meinem Wesenskern erhalten habe.
Und genau das ist der Punkt, weshalb Ernährungspläne meiner Meinung nach nicht langfristig funktionieren. Bin ich diszipliniert, halte ich den Plan bestimmt durch. Symptombekämpfung. Die Ursache besteht aber weiterhin und irgendwann falle ich wieder in meine alten Verhaltensmuster zurück. Und die Spirale aus Frust, Versagensgefühlen, Unzufriedenheit dreht sich weiter und wird immer größer.
Mein Ansatz ist, genau da hinzuschauen. Zu den auslösenden Gefühlen, die uns dazu bringen, zu viel und unkontrolliert zu essen als wir eigentlich brauchen bzw. zu wenig essen. Trigger ausfindig zu machen und Verhaltensweisen aufzulösen. Auch wenn wir uns bewusst nicht unbedingt an alle prägenden Ereignisse erinnern können. Unser Unterbewusstsein hat sie abgespeichert. An jede Emotion und jedes Gefühl, das wir mal gespürt haben, erinnert sich unser Körper. Ob wir wollen oder nicht.
Das Essen spielt hier wirklich nur eine Nebenrolle. Aber wir können unser Essverhalten als Kompass und Hinweis nutzen.
Es ist mir besonders wichtig, dass meine Movees (so nenne ich meine Klienten liebevoll) sich nicht verbieten, zu essen. Und sich nicht dafür verurteilen. Nichts passiert einfach so und ohne Grund, auch unser Essverhalten nicht. Verbote oder Einschränkungen helfen nicht dabei auf dem Weg, liebevoll zu sich selbst zu sein und zum ins uns liegende Urvertrauen zurückzukehren. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, es ist alles in uns. Durch unser Leben und unsere Geschichte schlummern die notwendigen Ressourcen und Anteile vielleicht, machen einen kleinen Schönheitsschlaf. Aber sie sind da und warten darauf, geweckt zu werden. Wie cool wäre das, wenn du dich auf eine Reise zu dir selbst begibst, dich dabei vllt. auch ein stückweit neu kennen und auf jeden Fall lieben lernst, dein emotionales Essverhalten auflöst und on top einen Körper bekommst, den du ohne wenn und aber liebst.
Wir selbst sind der Schlüssel – ich finde zu allem <3
Aus Liebe zu DIR
Super schön geschrieben!
Vielen lieben Dank ❤️